„Überleben war Glückssache“
Am 04.04.2016 fand für die gesamte Oberstufe ein Projekttag zu den Themenbereichen „Nationalsozialismus“ und „Erinnerungskultur“ (Geschichte) statt.
In der Aula der Erich-Kästner Schule berichtete zunächst Johann Janssen, der als ehemaliger Leiter der VHS-Außenstelle Rhauderfehn mehrere Studienfahrten nach Auschwitz organisiert, geleitet und begleitet hat, von seinen Erlebnissen und Erfahrungen dort.
Den Einstieg in das Thema schaffte er mit dem Bericht einer Auschwitzüberlebenden, der von Marie-Theres Boese und Derk Bruns vorgetragen wurde. Herr Janssen veranschaulichte seinen Vortrag mit Dias und erzählte, wie er die Bekanntschaft mit dem aus Rhauderfehn stammenden Albrecht Weinberg machte.
Am Ende seines Vortrages übergab er Frau Chudzinski-Schubert einige Bücher aus seinem Privatbesitz für die Schulbibliothek und Überreste, wie einen Teil einer Mundharmonika, Isolierköpfe mit Stacheldraht und auch Knochensplitter aus Auschwitz.
Nach einer kurzen Pause stand dann Albrecht Weinberg im Mittelpunkt der Veranstaltung. Der mittlerweile 91- jährige war aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit zwei Jahre im KZ Auschwitz inhaftiert und wurde 1945 in Bergen-Belsen von den britischen Alliierten befreit.
Im Gespräch mit Herrn Janssen erzählte er aus seinem Leben. „Was wir erlebt haben, das kann sich einfach niemand vorstellen“, bei dieser Aussage schüttelte Weinberg immer noch fassungslos den Kopf.
Die rund 200 Schülerinnen und Schüler lauschten gebannt diesen Ausführungen und von Zeit zu Zeit ging ein Raunen durch den Saal, z. B. als Weinberg berichtete, dass er zeitweise nur noch 30-35 kg gewogen habe.
Auf Bitten von Johann Janssen beendete Albrecht Weinberg die Veranstaltung mit einem Kaddisch (jüdisches Gebet) zu Ehren der Holocaustopfer.