Konflikt beendet: Einigung Maleas und Lufars

Nachbarland Nongi fühlt sich übergangen

Am 23. Mai führte die Klasse 10L im zweiten Teil des Projekts Humanitäre Schule das Planspiel h.e.l.p. durch. Zwei Schüler, die schon im Herbst eine Ausbildung zum Scout gemacht hatten, organisierten und leiteten das Planspiel.

Bei dem Spiel ging es um einen Konflikt innerhalb und zwischen zwei fiktiven afrikanischen Staaten: In der Provinz Lufar im flächenmäßig großen Malea ist Erdöl gefunden worden, das für hohe Einnahmen sorgt. Diese fließen jedoch nur in die zentralen Kassen der maleischen Diktatur, die Bevölkerung Lufars profitiert in keiner Weise. Daher möchte die Miliz „Freies Lufar“ die Unabhängigkeit erkämpfen. Malea finanziert jedoch auch eine Miliz. Im Zuge des Konflikts werden in Lufar Dörfer abgebrannt, Menschen verschleppt und ermordet. Deshalb sind viele Menschen in das kleinere Nachbarland Nongi geflohen, das seinerseits Lufar unterstützt.

Intensive Verhandlungen
Intensive Verhandlungen

Indirekt sind auch Deutschland und das fiktive asiatische Bonin am Konflikt beteiligt, denn beide sind sehr an dem Rohöl interessiert.Die Vereinten Nationen wollen eine humanitäre Katastrophe verhindern und haben daher den Unterausschuss Lufar gebildet.

Im Planspiel vertraten je zwei bis drei Schüler die Delegation einer am Konflikt beteiligten Partei. Außerdem vertraten drei Schüler das Internationale Rote Kreuz (IKRK), das für die Flüchtlingslager verantwortlich war. Drei weitere Schüler versetzten sich in die Rolle von Journalisten und veröffentlichten alle Neuigkeiten in einem Live-Blog (http://10lhelp.blogspot.de).

Nach zwei Verhandlungsrunden wurden in der Abschlusskonferenz mehrere Verträge unterschrieben. Der Bürgerkrieg in Malea wurde beendet, Lufar bleibt unabhängig, bis Malea eine Demokratie ist. Beide teilen sich die Einnahmen durch das Öl, auch Deutschland und Bonin haben sich geeinigt. Nongi fühlte sich jedoch von Malea betrogen, von den anderen Delegationen übergangen.

Konzentriert: Die Delegationen von Deutschland und Nongi
Konzentriert: Die Delegationen von Deutschland und Nongi

In einer Reflexionsrunde bewerteten die meisten Schüler den Projekttag positiv. Die Verhandlungen hätten gut verdeutlicht, wie komplex internationale Konflikte seien und wie schwer/unmöglich es sei, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. (Bericht: Smilla, 10l)