Freiwilliges ökologisches Jahr (FÖJ)
Seit 2009 ist das Albrecht-Weinberg-Gymnasium Rhauderfehn in Kombination mit dem Förderverein „Freunde und Förderer des Gymnasiums Rhauderfehn e.V.“ anerkannt als Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Seitdem haben knapp 30 junge Menschen, darunter drei aus Russland und ein junge Frau aus Norwegen ihr FÖJ bei uns abgeleistet.
Diese jungen Menschen haben größtenteils ein Jahr in Rhauderfehn verbracht und haben am Gymnasium, aber auch an den benachbarten Schulen Unterstützungsarbeit geleistet. Sie haben unter anderem AGs angeboten, Sportturniere organisiert, in der Bibliothek mitgearbeitet, eine Kräuterschnecke gebaut, bei der Pausengestaltung mitgeholfen und ökologische Projekte mit angeschoben. In dieser Zeit haben sie sich selbst weiter entwickelt und gleichzeitig die Schulgemeinschaft bereichert.
Gemeinsam mit anderen Freiwilligen, die im Rahmen des European Voluntary Service oder im sozialen Jahr an der Schule tätig sind, wohnen sie in der Regel in einer Wohngemeinschaftin direkter Nachbarschaft zum Schulzentrum; die ehemalige Hausmeister-Wohnung hat der Landkreis Leer dem Förderverein freundlicherweise zu günstigen Bedingungen überlassen.
Hier gibt es Informationen rundum den Freiwilligendienst im Allgemeinen und die Einsatzstelle der „Freunde und Förderer des Albrecht-Weinberg-Gymnasiums e.V.“.
In diesem Jahr machen Aliia Nazmieva aus St. Petersburg (Russland) und Thorben Welzel aus Rhauderfehn ihr FÖJ bei uns.
Ansprechpartnerinnen sind Frau Focken vom Förderverein (foerderverein@gymnasium-rhauderfehn.de) sowie Frau Janssen (ulrike.janssen@gymnasium-rhauderfehn.eu).
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Thorben und Aliia haben ein Interview über ihr FÖJ geführt:
Könnt ihr euch kurz vorstellen?
Thorben: Ich heiße Thorben und komme hier direkt aus Rhauderfehn. Ich interessiere mich sehr für Musik, Spieltheorie und offensichtlicherweise, wie wahrscheinlich viele junge Menschen, für Umweltschutz. Ich hoffe hier in Rhauderfehn helfen und etwas bewegen zu können.
Aliia: Mein Name ist Aliia. Ich komme aus Sankt Petersburg. Ich bin sehr neugierig und interessiere mich für viele Themen. Und freue mich darauf, mein FÖJ hier in Rhauderfehn zu starten.
Warum hast du dich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr entschieden?
Thorben: Ich brauche aktuell noch Zeit, um mich auf mein Studium vorzubereiten, daher hatte ich generell den Gedanken ein freiwilliges Jahr zu machen. Des Weiteren hat mir mein Erdkunde-Lehrer über die Jahre ins Gewissen geredet und ich hoffe, dass ich einen ähnlichen Effekt haben kann. Zudem macht mir die Klima-Krise Angst und wenn man etwas über „richtige“ Schritte oder lohnenswerte Lebensänderungen lernen kann, dann in einem FÖJ.
Aliia: Es war eine gute Gelegenheit für mich, etwas Neues in einem anderen Land auszuprobieren, andere Menschen und Kultur kennenzulernen und mein Deutsch zu verbessern.
Was genau ist ein FÖJ?
T: Ein
Freiwilliges
Ökologisches
Jahr,
also ein Jahr, in dem man als Freiwilliger in irgendeiner Art und Weise naturverbunden oder -gebunden arbeitet. Das kann viele verschiedene Formen annehmen, z.B. die Arbeit / Mithilfe an dieser Schule, in der man durch Projekte die ökologischen Aspekte hervorhebt, oder auch viel direkter, bei der Alfred-Töpfer-Akademie für Naturschutz, dem Organisator, kann man beispielsweise innerhalb eines FÖJs in deren Garten arbeiten.
A: Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist ein ökologisches Bildungsjahr, das jungen Menschen die Chance gibt, ein Jahr lang im Umwelt- und Naturschutz mitzuarbeiten und sich zu orientieren.
Warum hast du dich für Arbeit an einer Schule entschieden?
T: Im Generellen, weil ich gerne, bevor ich in das Arbeitsleben eintrete bzw. in das „Studentenleben“, gerne noch versuchen möchte etwas zu verändern. Wann hat man sonst im Leben die Chance für so etwas? Und wo kann man direkter Jugendliche treffen und „beeinflussen“ oder ihnen etwas auf dem Weg geben als in der Schule? Außerdem ist genau diese Schule für mich privat auch ein eher besonderer Ort, da ich hier zur Schule gegangen bin und daher auch viele gute Erinnerungen an sie habe.
A: Früher, in meinem letzten Job, war ich die Betreuerin unserer Praktikanten. Dabei habe ich gemerkt, dass ich gerne mit Jugendlichen arbeite. Sie sind neugierig und offen, stellen manchmal zu viele Fragen, aber es ist interessant.
Was sind eure Tätigkeiten?
T: Zum einen übernehmen wir die generellen oder „normalen“ Tätigkeiten, die hier in der Schule so anfallen, sprich: wir helfen bei der Schulbuchausleihe, werden bei Bedarf die Corona-Tests austeilen bzw. zuordnen, oder vielleicht neue Raumpläne verteilen, falls sich die Stundenpläne ändern. Zum anderen dürfen wir auch eigene Projekte starten, durch die wir uns in den „normalen“ Unterricht einmischen oder dort aushelfen. Zudem sind wir im Jugendcafé und dürfen es beaufsichtigen und dort an der Kasse arbeiten.
Und nachmittags seid ihr im Jugendcafé? Was denkt ihr darüber?
T: Das Jugendcafé ist ein sehr schöner Ort und ich bereue es sehr nicht schon früher dort gewesen zu sein, ich mag die Atmosphäre dort sehr und auch das Konzept gefällt mir gut. Es ist einfach toll, weil man sich dort ein wenig entspannen kann und locker mit anderen unterhalten kann. Das Beste oder besser gesagt das Beeindruckendste ist zu beobachten, wie sich zwei gleich fähige Kontrahenten beim Tischkicker oder auch beim AirHockey „bekämpfen“.
A: Dieses Café ist ein großartiger Ort für Jugendliche, um interessant Zeit zu verbringen und Spaß zu haben.
Was erwartet euch außerdem normаlen Arbeit?
T: Die schon einmal erwähnten Projekte in der Schule, aber auch im Jugendcafé, z.B. in Form von Ferienaktionen, und dazu dann noch die Seminare.
Wie genau kann man sich die Seminare vorstellen?
A: Zu unserem FÖJ gehören fünf Seminare von jeweils fünf Tagen. In den Seminaren werden wir verschiedene Themen ansprechen – über Ökologie, Umweltschutz, Nachhaltige Entwicklung etc. Das Seminar dient dem Wissensaustausch mit anderen FÖJ-Teilnehmern und natürlich einer informativen Weiterbildung. Es wird bestimmt spannend sein.
Plant ihr aktuelle Projekte oder etwas Spezifisches?
T: Wir planen natürlich viel bzw. sammeln Ideen und suchen nach Möglichkeiten diese möglichst realistisch umzusetzen, konnten bisher aber noch nichts wirklich umsetzen, dafür haben wir aber noch genügend Zeit. Ob wir wirklich alles geplante oder „erträumte“ in die Wirklichkeit übertragen können, steht leider noch in den Sternen.
A: Ich interessiere mich sehr für das Thema „Erneuerbare Energien“. Ich würde gerne ein Projekt zu diesem Thema machen.
Wo wohnt ihr denn im Moment?
T: Ich wohne glücklicher Weise noch Zuhause mit allen Vor- und Nachteilen. Dafür darf ich die Freiwilligenwohnung trotzdem als kleinen Arbeitsplatz nutzen, außerdem werde ich wahrscheinlich mein Zimmer hier als Erholungsraum nehmen, falls ich mal in der Schule eine „zu lange“ Pause habe.
A: Ich wohne in der Freiwilligenwohnung.
Gefällt euch die Freiwilligenwohnung?
T: Ich finde die Freiwilligenwohnung sehr schön, auch wenn der Garten oder eher die Rasenfläche, die dazugehört, manchmal ziemlich viel Arbeit ist. Dafür hat man dann im Umkehrschluss eben diesen Garten, den man für alles verwenden kann. Die Wohnung an sich ist einfach toll für mehrere Bewohner und bietet überraschend viel Raum.
A: Ich finde die Wohnung auch cool. Zum Leben gibt es alles, was man braucht, und richtig viel Platz.
Was habt ihr nach eurem FÖJ vor?
T: Ich möchte wahrscheinlich Komposition oder Game Design studieren. Ob das wirklich klappt oder ob es nicht doch etwas gibt, was mir besser liegt, finde ich hoffentlich zeitnah heraus.
A: Ich plane, meinen Weg im Bereich Ökologie und Umweltschutz weiter zu gehen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber vielleicht setze ich mein Studium in einem Master-Programm in diesem Bereich fort.
Danke für eure Zeit.
Т: Danke für die Fragen!
А: Danke euch allen!